Griesstetten

Zur Geschichte der "Drei Elenden Heiligen"

1140 Um diese Zeit kommen die benediktinischen Wandermönche Vimius und Zimius aus Irland ins Altmühltal und bauen sich bei Einsiedel eine Klause mit Oratorium. Abt Demetrius vom Schottenkloster St. Jakob in Regensburg, das dort Grundbesitz hatte, gibt dazu die Erlaubnis. Bald darauf schließt sich Pater Marinus(auch Martinus genannt), der Prior des Klosters Regensburg, den beiden an.
1153 Pater Marinus stirbt und wird in der Kapelle in Einsiedel begraben. Das Grab entwickelt sich in Kürze zu einem Wallfahrtsort. Durch die vielen Besucher wird das klösterliche Leben der beiden anderen Brüder gestört. Abt  Christian III.läßt deshalb altmühlaufwärts ( in Griesstetten) eine kleine Kapelle errichten, in der man den Leichnam des seligen Marinus neu bestattet.

1155 Einige Zeit später sterben auch Vimius und Zimius. Sie werden ebenfalls in der Kirche begraben. Schnell wird sie zu einem Wallfahrtsort für die Bewohner der umliegenden Ortschaften.
1212 Ein Schutzbrief Kaiser Friedrichs II. erwähnt Griesstetten mit der Kapelle (Cristet cum capella:::) und den Einsiedelof als Besitz der irischen Benediktiner von St. Jakob in Regensburg.
1515 Das Mutterkloster St. Jakob in Regensburg wird von schottischen Benediktinern übernommen.
1652 Der Ditfurter Stadtpfarrer Johann Ettinger ist Seelsorger in Griesstetten. Er legt ein Mirakelbuch an, das die Ausdehnung der Wallfahrt aufzeigt. Aus über 60 Ortschaften kommen Menschen nach Griesstettenum Hilfe bei den „Drei Heiligen“ zu erflehen.
1689  Der Regensburger Weihbischof Albert Ernest Graf von Wartenberg und Abt Placidus Fleming von St. Jakob kommen nach Griesstettenund lassen in der Kirche nach den Gräbern der „Drei Heiligen“ suchen. Danach hat man diese gesondert und mit dem jeweiligen Namen versehen in einem großen gemeinsamen Sarg hinter dem Hochaltar in die Mauer eingelassen damit sie den Gläubigen zur frommen Verhrung zugänglich sind.

1694  Wunderbericht zur Heilung der bayerischen Prinzessin Violanta auf Fürbitte der „Drei Heiligen“: Das Ereignis wird 1750in einem Deckenfresko in der Kirche festgehalten.
1698 Erste schriftliche Erwähnung des Hirtenbundes Dietfurt/Griesstetten, einer Bruderschaft für in Landwirtschaft tätige Personen, der noch heute besteht.
1710 Irgendwann hatten die Mönche von St Jakob in Regensburg dem Griesstettener Meierhof aufgegeben. Als aber die Wallfahrt in der Barockzeit eine neue Blüte erlebt kaufen sie ihn1710 wieder zurück.
1711 Abt Placidus Fleming läßt dem Meierhof neben der Kirche (heutiges Sterr- Anwesen) errichten
1714 Die Schottenmönche errichten im Meierhof ein Seminar für die Mission in Schottlland. Zehn schottische Seminaristen werden aufgenommen.
1718 Der Regensburger Suffraganbischof Gottfried Langwerth von Simmern hält in der Wallfahrtskirche eine Priesterweihe.
1720 Das Seminar der Schottenmönche wird in das neu erbaute Seminargebäude nach Regensburg verlegt.
1740 Abt Bernhard Baillie (1721-1743) von St. Jakob lässt die alte Kirche abreißen und eine neue größere Wallfahrtskirche bauen.Geldmangel und die Wirren des Österreichischen Erbfolgekrigs verzögern die Arbeit.
1750 Der Kirchenbau wird vollendet. Bald darauf ziehen die Schottenmönche ab und verkaufen die klösterlichen Gebäude samt Grundbesitz.
1762 Die Franziskaner in Dietfurt übernehmen die Seelsorge in Griesstetten.
1806  Die bisherige Pfarrei Griesstetten wird Filiale der Pfarrei Altmühlmünster.


1836 Die Kirche war bisher nur benediziert und wird am 17. September durch den Regensburger ischof Franz Xaver von Schwäbl geweiht.1882 Der Regensburger Diözesanbischof Ignatius von Senestrey besucht am 27. April die Wallfahrtskirche.
1912 Zur 50- Jahrfeier der Übertragung der Gebeine hält Benediktinerabt vom Kloster Metten das Pontifikalamt und die Schlussprozession. 5000 Gläubige versammeln sich zum Gottesdienst bei der Prediktkapelle
1925 Von Nürnberg aus , initiiert von den dortigen Franziskanern findet eine Wallfahrtzu den „Elenden Heiligen mit zwei Sonderzügen und etwa 1300 Teilnehmern statt.
1962   100 Jahrfeier der Übertragung der Gebeine mit Bischof Dr, Rudolf Graber. Der frühere Professor in Eichstätt war  vier Wochen zuvor zum Bischof von Regensburg ernannt worden.
2002 Der Regensburger Bischof Manfred Müller kommt anlässlich eines Jubiläums des Hirtenbundes nach Griesstetten und feiert in der Wallfahrtskirche ein Pontifikalamt.
2012 150- Jahrfeier der Übertragung der Gebeine mit Bischof Gerhard Ludwig Müller von Regensburg. Er begleitet die feierliche Reliquienprozession vom Franziskanerkloster Dietfurt nach Griesstetten und feiert dort mit tausenden Gläubigen ein Pontifikalamt.

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